Ständig müde? Das könnten die Ursachen sein

Vielleicht kennst du folgendes Szenario: Du gehst früh ins Bett, schläfst auch gut durch und wachst dennoch jeden Morgen vollkommen erschöpft und kraftlos auf. Egal wie lange, kurz oder viel du schläfst. – Nichts scheint zu helfen und du fragst dich, ob vielleicht hinter deiner Müdigkeit eine ernsthafte Erkrankung stecken könnte. Dies kann dir selbstverständlich nur ein Arzt im Detail aufzeigen. Dennoch möchte ich dir nachfolgend einige Ursachen von Müdigkeit vorstellen und dir erste Informationen liefern.

 

  • Mangelerscheinungen im Körper

 

Unser menschlicher Körper ist ein komplexes System, das im ständigen Austausch ist. Ist dieser Austausch gestört, können wir krank werden und Beschwerden zeigen. Nicht nur ernsthafte Krankheiten sind hier zu nennen. Eine Störung des körperlichen Gleichgewichts liegt bereits bei Mangelerscheinungen oder einer unausgewogenen Ernährung vor.

 

So ist zum Beispiel eine Anämie, auch Blutarmut genannt, eine der häufigsten Ursachen von Müdigkeit. Hervorgerufen wird diese Erkrankung durch einen Vitamin-B12 oder Folsäure-Mangel. Darüber hinaus kann aber auch ein Eisenmangel die Ursache für Blutarmut sein. Durch einen einfachen Bluttest bei deinem Hausarzt kommst du einem möglichen Mangel schnell auf die Schliche. Anschließend kann dieser Mangel dann bestmöglich behandelt werden.

 

Es ist wichtig, dass ein potenzieller Mangel behandelt wird, da wir Eisen in unserem Körper für die Sauerstoffversorgung und Blutbildung benötigen. Haben wir zu wenig Eisen zur Verfügung, kann eine Anämie schlussendlich die Folge sein. Dies führt dazu, dass der Gehalt von Hämoglobin in unserem Blut abnimmt und die Sauerstoffversorgung erheblich beeinträchtigt wird. Wir fühlen uns schlapp, müde, kraftlos und antriebslos. Das tägliche Aufstehen wird zu einem wahren Kraftakt und das Gefühl, nichts mehr wirklich schaffen zu können, nimmt jeden Tag stetig zu.

 

Leider hilft ausgiebiges Schlafen und Ausruhen bei diesen Mangelerscheinungen nicht weiter. Erst wenn der Mangel behoben wurde, stellt sich mit der Zeit wieder ein normaler Schlaf-Wach-Rhythmus ein. In der Regel sind Frauen im Gegensatz zu Männern häufiger von Blutarmut betroffen. Dies liegt vor allem an der monatlichen Menstruation. Darüber hinaus haben auch Frauen in den Wechseljahren, während einer Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt des Öfteren mit Blutarmut zu kämpfen.

 

Nichtsdestotrotz ist die Anämie keine Erkrankung, die nur Frauen betrifft. Auch andere Personenkreise zählen zu den Risikogruppen:

 

  • Leistungs- und Ausdauersportler
  • Kinder und Jugendliche
  • Personen mit chronischen Vorerkrankungen
  • Senioren
  • Regelmäßige Blutspender
  • Patienten nach einer Operation
  • Veganer oder Vegetarier

 

Wie du siehst, kommt es also immer ganz auf deinen individuellen Gesundheitszustand sowie auch deinen persönlichen Lebensstil an. Denn nicht nur Mangelerscheinungen, hervorgerufen durch Vorerkrankungen, können Müdigkeit auslösen. Auch deine Lebensgewohnheiten tragen maßgeblich zu deinem Wohlbefinden bei.

 

  • Ungesunder Lebensstil

 

Gesund zu leben, ist nicht für jeden Menschen einfach. Sei es berufliche oder private Herausforderungen oder aber auch einfach die finanzielles Möglichkeiten. – In jedem Fall ist es aber wichtig, gesund zu leben und die Auslöser für eine ständige Müdigkeit sowie ein schlechtes Wohlbefinden zu vermeiden.

 

So solltest du am besten einen chronischen Schlafmangel gegen deinen natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus umgehen. Dies gelingt dir am besten wenn du ein zu spätes Zubettgehen und ein zu frühes Aufstehen verhinderst. Achte auf eine ausreichende Schlafdauer und eine regelmäßige Schlafhygiene. Neben dem Schlafen ist auch Bewegung wichtig, um sich langfristig fit und vital zu fühlen. Beuge am besten einem permanenten Bewegungsmangel durch integrierte sportliche Alltagsübungen vor.

 

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Ernährung. Wer ständig zu kalorienreich und fettig isst, der wird langfristig mit Müdigkeit und Erschöpfung zu kämpfen haben. Aus diesem Grund solltest du auf eine bewusste, gesunde und ausgewogene Ernährung achten und so einem weiteren Auslöser, nämlich Übergewicht, vorbeugen. Achte außerdem darauf, dass du genügend Flüssigkeit zu dir nimmst. Mindestens zwei Liter am Tag sind für einen Erwachsenen essenziell.

 

Des Weiteren solltest du Stressauslöser in deinem beruflichen und privaten Umfeld weitestgehend beseitigen oder zumindest reduzieren. Wichtig ist auch, dass du auf ein angenehmes Raumklima achtest und deine Räume von trockener Luft, Gift- und Schadstoffen befreist. Auf diese Weise kannst du deine Müdigkeit langfristig wieder in den Griff kriegen.

 

  • Psychische Ursachen

 

Auch psychische Beschwerden und Erkrankungen können Müdigkeit und Erschöpfung als Begleitsymptom haben. So leiden zum Beispiel Patienten mit einer Angststörung, Depression oder einem Burnout häufiger unter Müdigkeit und Kraftlosigkeit als gesunde Menschen. Auch bei Essstörungen, psychoaktiven und somatoformen Störungen ohne organische Auslöser sowie neurologischen Erkrankungen, wie Multiple Sklerose oder Parkinson, tritt Müdigkeit häufiger auf.

 

Darüber hinaus haben Personen mit Suchtproblemen, wie Alkoholmissbrauch, Drogenkonsum, Medikamentensucht oder Entzugserscheinungen vermehrt mit Müdigkeit und Erschöpfung zu kämpfen. Im Zuge einer ganzheitlichen Therapie werden jedoch sämtliche Beschwerdebilder erfasst und schließlich behandelt. Der erste Schritt ist hier also der Gang zum Arzt und das Annehmen von professioneller Hilfe.

 

  • Vorerkrankungen oder unentdeckte Krankheiten als Ursache

 

Nicht nur Mangelerscheinungen oder Blutarmut kann Müdigkeit hervorrufen. Auch andere Vorerkrankungen oder bislang unentdeckte Krankheiten können mit dem Symptom auf sich aufmerksam machen. Aus diesem Grund solltest du unbedingt deine Beschwerden ärztlich abklären lassen.

 

So kann sich zum Beispiel hinter deiner Müdigkeit eine Erkältung, ein Pfeiffersches Drüsenfieber, eine Nasennebenhöhlenentzündung oder auch eine Veränderung deines Blutdrucks verstecken. Aber auch eine Gesichtsrose, Herzerkrankungen, Lungenkrankheiten, Nieren- und Leberbeschwerden sowie Magen-Darm-Erkrankungen können die Ursache sein.

 

Eine medizinische Untersuchung kann zudem klären, ob Hormonstörungen, wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Nebennierenrindeninsuffizienz, vorliegen. Ebenso können sich Diabetes-Erkrankungen in Abgeschlagenheit und Müdigkeit äußern. Aus diesem Grund solltest du den Gang zum Arzt in keinem Fall lange herauszögern und dich stattdessen lieber gründlich untersuchen lassen. Insbesondere dann, wenn du schon länger unter diesem Symptom leidest.

 

  • Medikamente und Wechselwirkungen

 

Manche Medikamente, die eigentlich eine bestimmte Erkrankung heilen oder lindern sollen, haben Müdigkeit und Antriebslosigkeit als Nebenwirkung. Auch die Kombination von bestimmten Medikamenten kann diese Nebenwirkung auslösen. Besondere Vorsicht ist bei blutdrucksenkenden Mitteln, Psychopharmaka, Migränemedikamenten oder Medikamenten zur Behandlung von Allergien, Krebs und Herzrhythmusstörungen geboten. Bei Zweifeln oder Unsicherheit besprich deine medikamentöse Therapie in jedem Fall mit deinem Arzt. Setze niemals ohne ärztliche Rücksprache ein Medikament ab.

 

  • Seltene Schlafkrankheiten

 

Besonders seltene Erkrankungen, wie das chronische Müdigkeits- oder Erschöpfungssyndrom (kurz CFS) können Auslöser für deine Beschwerden sein. Diese Krankheiten sind aber sehr selten und werden streng von Stress oder Burnout als Ursache abgegrenzt. CFS ist bislang noch nicht sehr gut erforscht, daher gibt es auch keinen bekannten Auslöser für diese Erkrankung. Menschen die unter CFS leiden, haben mit ständiger Erschöpfung ohne einen erkennbaren Grund zu kämpfen. Oftmals treten auch weitere Beschwerden, wie Hals- oder Muskelschmerzen sowie Schlafstörungen auf.

 

Neben CFS gibt es auch das sogenannte Fibromyalgiesyndrom (kurz FMS). Dabei handelt es sich ebenfalls um eine noch sehr unerforschte Krankheit, die Schmerzen in verschiedenen Körperregionen hervorrufen kann. Langfristig führen diese permanenten und plötzlichen Schmerzen auch zu einem seelischen Leid, Schlafstörungen und einer ständigen Müdigkeit. Auch bei FMS ist der Auslöser noch unbekannt, daher werden nur die Symptome, ergänzend mit Psychotherapie, behandelt.

 

Wenn du ein Tipps haben möchtest, was mir damals gegen meine ständige Müdigkeit geholfen hat, schaue doch einfach mal hier vorbei. 


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